Nonius (Skala)

Nonius Skala
Nonius Skala

Was ist und wie funktioniert eine Nonius-Skala? Als Nonius bezeichnet man ein Messgerät zur Bestimmung einer Länge. Das Besondere an einem Nonius ist, dass zwei Längenskalen kombiniert sind, wobei sich eine bewegen lässt, um die exakten Maße zu erfassen. Durch die zwei Skalen kann man den Wert wesentlich exakter ablesen als bei einer herkömmlichen Längenskala (Lineal, Zollstock etc.).

Ein Nonius ist daher vor allem zum Messen sehr kleiner Abstände gut geeignet und Bestandteil zum Beispiel eines Messschiebers, eines Barometers oder eben auch eines Kreuztisches am Mikroskop.

Kreuztisch mit Nonius-Skala
Kreuztisch mit Nonius-Skala am Mikroskop

Prinzip des Nonius

Das menschliche Auge kann nur relativ schwer kleine Abstände einschätzen. Wenn man zum Beispiel auf einem Lineal ein Drittel eines Millimeters ablesen soll, so ist das mit einer großen Schwankung und Unsicherheit verbunden.

Bei einem Nonius wird dieser Skala eine zweite gegenübergesetzt, die eine geringfügig andere Längeneinteilung hat. Dieser kleine Versatz hilft dabei, eine Strecke wesentlich genauer, nämlich bis auf einen zehntel Millimeter genau, zu bestimmen. Wenn man eine Lupe benutzt, wird dieser Wert noch exakter.

Nonius
Nonius

Historisches / Begriffsbestimmung

Pedro Nunes
Pedro Nunes

Woher kommt der Name Nonius? Die Bezeichnung Nonius geht auf den portugiesischen Astronomen, Mathematiker und Geografen Pedro Nunes (1502–1578) zurück. Dieser hatte ein Gerät erfunden, mit dem man Winkelmaße deutlich besser ablesen konnte als zuvor.

Im Jahr 1631 hat dann der französische Mathematiker Pierre Vernier (1580–1637) diese Überlegungen auf Längenskalen übertragen und die Noniusskala entwickelt. In anderen Ländern wird diese Skala entsprechend nach ihm benannt, z.B. im englischen "vernier scale" oder im französischen als "le vernier".

Im praktischen Alltag wurde der Messschieber mit Nonius-Skala inzwischen von optoelektrischen Messinstrumenten verdrängt. Die Ablesegenauigkeit dieser Geräte geht inzwischen bis zu 10 Mikrometer, also einem hunderstel Millimeter. Denn - und das darf man nicht bergessen: neben der geringen Ungenauigkeit, die durch die Materialeigenschaften zustande kommt, muss man die Skala auch immer mit dem Auge ablesen.

Siehe auch