René Laënnec (1781 - 1826) - Erfinder des Stethoskops
Der Französische Arzt René Théophile Hyacinthe Laënnec gilt als der Erfinder des Stethoskops. Mit diesem "Hör-Röhrchen" verbesserte er die Möglichkeiten der ärztlichen Diagnose (Auskultation) erheblich.
Biografie
René Laënnec wurde am 17.02.1781 in Quimper (Bretagne, Frankreich) geboren. (HInweis: am 17. Feburar 2016 wird Laennec von Google durch ein Doodle gewürdigt - siehe unten). Seine Mutter starb, als René sechs Jahre alt war. der Junge kam zu seinem Onkel Abbé Laënnec. Als er zwölf Jahre alt war, zog er nach Nantes zu seinem Onkel Guillaime-François Laënnec, der als Arzt am Nanter Hospital arbeitete.
Dort begann er sein Studium der Medizin. Nebenbei erlernte er Englisch und Deutsch, was ihn in die Lage versetzte, Studienreisen anzutreten. 1799 war er als Wundarzt in der Armee tätig. Anschließend studierte er weiter, nun in Paris. 1816 wurde er Arzt am Pariser Hosptal Necker.
Zu damaliger Zeit gehörte es bereits zur diagnostischen Routine, den Brustkorb abzuhören. Auch wenn wir es im Alltag kaum wahrnehmen, erzeugt der Körper eine Menge Geräusche, die sich für die ärztliche Diagnose nutzen lassen. Insbesondere Herz- und Lungentöne können viel über den Gesundheitszustand aussagen.
Das Stethoskop von Laënnec
René Laënnec hatte aber offenbar Probleme damit, sein Ohr direkt auf den nackten Oberkörper der Patienten zu legen. Er nutze daher einfach ein trichterförmig aufgerolltes Blatt Papier - und machte dabei eine überraschende Entdeckung: die Körpergeräusche und -töne waren viel klarer und deutlicher zu hören.
Folglich entwickelte Laënnec sein Hör-Röhrchen weiter, wie man aus der folgenden, ersten Zeichnung eines Stethoskops erkennt.
Der Begriff Stethoskop leitet sich aus dem Französischen ab: (Stethos= Brust). Die Bezeichnung "skop" ist etwas irreführend, weil es sich dabei eher um das "visuelle Beobachten" handelt (vergl. "Mikroskop"). Siehe auch "Unterschied Mikroskop - Stethoskop"
Ein Stethoskop ist ein Gerät, mit dem man Geräusche im Inneren des Körpers abhören kann.
Wissenschaftliche Studien zur Auskultation
Unter Auskultation versteht man das Abhören des Körpers. Seit 1816, als er sein Stethoskop erfand, widmete sich Laënnec intensiv dem Auskultieren.
Er war ein fleißiger Schreiber und notierte seine Beobachtungen und Diagnosen akribisch. 1819 veröffentlichte er die Ergebnisse in seinem Werk "Traité de l’auscultation médiate" (Paris 1819, 2 Bände; 4. Auflage von Andral, 1836, 3 Bände; deutsch von Meißner, Leipzig 1822).
1823 erhielt Laënnec den Professorentitel vom Collège de France. Im folgenden Jahr wurde er Professor der medizinischen Klinik.
Laënnec hat bei seinen Untersuchungen an der Leber den Begriff Leberzirrhose eingeführt, womit er eine dauerhafte Leberschädigung bezeichnete (siehe dazu Blutbild.net: Leberwerte).
René Théophile Hyacinthe Laënnec hat durch seine Erfindung und seine Studien die Grundlage für die heutige Untersuchung der Brustorgane gelegt. Er gilt daher als Pionier der Medizingeschichte.
Er starb am 13. August 1826.
Weiterentwicklung des Stethoskops
Das Stethoskop von Laënnec war der Anfang einer Entwicklung, in der das Stathoskop laufend weiterentwickelt und verbessert wurde. Zu den Protagonisten gehören Pierre Aldophe Piorry, Dr. James Hope, Sir James McGrigor, die die Erfindung zügig aufgriffen. Charles James Blasius Williams war der erste, der das Verbindungsrohr zwischen Ohr und Brustteil flexibel machte. Der Amerikaner Austin Flint ersann dann auf Basis der Überlegungen von Nicholas Comins 1852 das erste Stethoskop mit einem Doppelschlauch, so dass man mit beiden Ohren horchen konnte. Freilich war es beim ersten Model noch kein Gummischlauch, sondern zwei metallene Röhrchen, die in einem gemeinsamen Ende mündeten.
René Laënnec Google Doodle
Der Suchmaschinenkonzern Google ehrt von Zeit zu Zeit historische Persönlichkeiten, indem das Google-Logo auf der Startseite als Bild oder Animationsfilm umgewandelt wird. Am 17.2.2016 wird die Lebensleistung Rene Laënnecs von Google gewürdigt.
Das Doodle zeigt zwei Figuren. Die linke stellt offensichtlich Laënnec dar, der an seinem hölzernen Stethoskop horcht. Rechts ist ein moderne Arzt zu sehen, der ein heute übliches Doppelschlauchstethoskop nutzt. Beide scheinen den Tönen der Lunge zu lauschen, die wie in einem Röntgenbild im ersten "o" des Google-Schriftzugs zu sehen ist.
Wir wohnen quasi einer ärztlichen Untersuchung von Google bei: lebt der Suchgigant noch, oder ist er krank?
Da das Doodle nur ein statisches Bild zeigt, habe ich es noch einmal als Video animiert dargestellt. Irgendwie erwartet man doch, dass die Lunge atmet, oder?
Zusammenfassendes Video
Das folgende, schlichte Video fasst noch einmal Leben und Werk von Laennec zusammen: