Maria Gaetana Agnesi (1718 - 1799)

Maria Gaetana Agnesi
Maria Gaetana Agnesi

Maria Gaetana Agnesi war eine berühmte italienische Mathematikerin und Philantropin (Menschenfreundin). Sie wurde am 16. Mai 1718 in Mailand (Italien) geboren. Ihr Vater war ein wohlhabender Kaufmann. Nach ihr bekam ihre Mutter weitere 20 (!) Kinder. Schon als Mädchen begeisterte sie sich für Zahlen und die Mathematik. In Italien waren zu der Zeit gebildete Frauen sehr geachtet, und so unterstützte der Vater ihre Interessen und förderte ihr mathematisches Talent, indem er ihr eine gute Ausbildung finanzierte.

Sie galt als Wunderkind, und schon mit 9 Jahren sprach sie neben italienisch noch französich, lateinisch, griechisch und hebräisch.

Biografie

Glücklicherweise verhinderte der Vater, dass die streng gläubige Maria mit 21 Jahren ins Kloster ging. Denn so widmete sie sich ihren Studien und schrieb ihre Ergebnisse und Erkenntnis fein säuberlich nieder. Im Alter von zwanzig Jahren begann sie mit ihrem Hauptwerk, der Instituzioni analitiche (Grundlagen der Analysis), die sich mit Differential -und Integralrechnung befasst. Im Jahr 1748 wurde ihr Werk veröffentlicht.

Instituzioni analitiche von Maria Gaetana Agnesi
Cover des Buchs "Instituzioni analitiche" von Maria Gaetana Agnesi

Es war eines der ersten und umfassendsten Werke auf dem Gebiet der endlichen und Infinitesimalrechnung. Es geniesst in der Mathematik-Geschichte ein so hohes Ansehen, weil es die Werke von verschiedenen Mathematikern auf sehr systematische Weise zusammenführte. Maria Agnesi fügte außerdem jedem Kapitel eine eigene Interpretationen hinzu. Das Buch wurde vielfach übersetzt und als Lehrbuch verwendet.

Der erste Abschnitt der Grundlagen der Analysis befasst sich mit der Analyse von endlichen Mengen. Dabei geht es um elementaren Probleme wie Maxima, Minima, Tangenten und Wendepunkte. Im zweiten Abschnitt dreht sich alles um unendlich kleinen Mengen. Der dritte Abschnitt behandelt die Integralrechnung und gibt eine allgemeine Diskussion über den Stand der damaligen Kenntnisse. Der letzte Abschnitt beschäftigt sich mit der inversen Methode der Tangenten -und Differentialgleichungen.

Ruhm und Ehre

Maria Gaetana Agnesi sitzend
Maria Gaetana Agnesi

Geschickterweise widmete sie es der österreichischen Kaiserin Maria Theresia. Denn diese dankte es ihr mit kostbaren Geschenken. Die Agnesi wurde durch ihr Buch so berühmt, dass Papst Benedikt XIV. sie sogar zur Professorin an die Universität von Bologna berief. Vier Jahre später starb ihr Vater - und offensichtlich war er ein nicht unerheblicher Faktor in Agnesis Studien. Denn kurze Zeit später beendete sie ihre wissenschaftlichen Forschungen und nutze ihre Reputation und ihr Vermögen, um anderen, hilfbedürftigen Menschen zu helfen. Insofern gilt sie heute als Mathematikerin und Philantropin.

Im Vergleich zu ihrer Schwester Maria Theresia war Maria Gaetana bescheiden und zurückhaltend. Mit 53 Jahren, im Jahr 1771, übernahm sie die Leitung des Haushalts und richtet übernahm die Leitung des Altersheims Pio Instituto Trivulzo für Frauen ein. Für den Rest ihres Lebens widmete sie sich dieser Einrichtung, die im Jahre ihres Todes 450 Bewohnerinnen beherbergte.

Maria Gaetana Agnesi starb am 9. Januar 1799 im Alter von 81 Jahren. Sie hatte nie geheiratet und keine Kinder. Ihr Ruhm ist heute noch so groß, dass Google ihr am 16. Mai 2014 ein eigenes Doodle (Logo auf der Google Startseite) widmet und sie damit einem weltweiten Publikum in Erinnerung bringt - oder erst bekannt macht.

Google Doodle für Maria Gaetana Agnesi

Hier das Google Doodle zu Ehren von Maria Gaetana Agnesi. Es zeigt das berühmte Portrait (sie oben rechts) im Zentrum. Die Google Buchstaben sind bis auf das L als Kreise dargestellt.

Maria Gaetana Agnesi Google Doodle
Maria Gaetana Agnesi Google Doodle

Das Doodle der Agnesi ist eine Animation. Die folgende Grafik zeigt das Prinzip: Die untere Linie fungiert als y-Achse, auf der sich ein Punkt von links nach rechts bewegt. Durch den wandernden Punkt verläuft eine gestrichelte Linie nach oben. Die Bewegung beschreibt eine Kurvenbahn, die sich quasi über das Portrait spannt. Der Schnittpunkt ist durch einen schwarzen Punkt hervorgehoben. Als Drittes verläuft eine gedachte Linie an der Unterkante der Buchstaben, deren Schnittpunkt ebenfalls hervorgehoben ist. Klar ist: es geht um Kurven. Hier eine Grafik, die das veranschaulicht:

Maria Gaetana Agnesi Doodle Ablauf
Maria Gaetana Agnesi Doodle Ablauf

Diese Kurve wurde berühmt als "Witch of Agnesi".

Which of Agnesi
"Witch of Agnesi" Kurvenbahn nach Maria Gaetana Agnesi

Maria Agnesi schrieb die Gleichung dieser Kurve der Form y = a * sqrt (A * xx * x) / x, weil sie die vertikale Achse als x-Achse und die horizontale Achse als y- Achse auffasste. Heutzutage ist es andersherum. Die heutige Form der Kurve lautet also: yx2 = a2 (ay ) oder y = a3. Es ist eine versiert Sinuskurve, die ursprünglich von Piere de Fermat untersucht wurde (siehe unten)

Weitere Doodles

Google hat neben Maria Gaetana Agnesi weitere Mathe-Genies gewürdigt. Da sei vor allem Pierre de Fermat erwähnt, der fast zeitgleich lebte (1608 - 1665). Hier "sein" Doodle:

Maria Gaetana Agnesi Doodle Ablauf
Pierre de Fermat Google Doodle (17.08.2011)

Fermat leistete wichtige Beiträge zur Zahlentheorie, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Variations- und Differentialrechnung.

Falls sich jemand fragt: Was hat den die Agnesi nun mit Mikroskopen zu tun? ... Nichts. Sie war einfach eine beeindruckende Frau. Und wenn Google sie ehrt, warum nicht auch diese Website.

Siehe auch: Alessandro Volta

Quellen / Siehe auch

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